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Hey Ihr frischgebackenen Eltern - verwöhnt Euer Baby ruhig!

Wenn ein Säugling weint, fragen sich Eltern häufig, ob sie das Baby beruhigen oder es sich selbst beruhigen lassen sollen. Wenn sie auf jedes Schluchzen reagieren, wird das Baby dann nicht noch mehr weinen? Verwöhnt man das Baby damit nicht? Dieses allgemeine Fragezeichen hören wir auch in unseren Dunstan Eltern-Workshops immer wieder aus unsicheren Fragen heraus.

Als Professorin für Kindesentwicklung und Familienwissenschaft an der Universität von West Virginia hörte auch Amy Root diese Fragen sehr oft. Die Vorstellung, ein Baby zu verwöhnen, ist nicht nur bei ihr in den USA, sondern auch hierzulande nach wie vor weit verbreitet. Und dass, obwohl es längst erwiesen ist, dass Säuglinge, deren Eltern verlässlich auf ihre Bedürfnisse eingehen, sich später im Leben besser selbst beruhigen können. So erleben wir es auch bei der Dunstan Babysprache und den Kindern, die wir von Anfang an mit dieser Methode begleiten durften.

Dennoch befassen sich Entwicklungsforscher seit Jahrzehnten mit der Emotionsregulation bei Kindern und der Bindung zwischen Bezugsperson und Kind. Was ist nun besser: ein weinendes Baby zu trösten oder es lernen zu lassen, sich selbst zu beruhigen? So erklärt es Prof. Amy Root:

Emotionsregulation im Säuglingsalter

„Säuglinge werden mit einer bemerkenswerten Anzahl von Fähigkeiten geboren. Die Forschung zeigt, dass Babys viel mehr über ihre Umwelt zu wissen scheinen, als bisher angenommen. So verfügen Säuglinge beispielsweise über ein Verständnis für Zahlen, Objektbeständigkeit und sogar Moral.“ Spannend, oder?

„Die Fähigkeiten von Säuglingen sind jedoch noch nicht ausgereift. Sie sind auf ihre Bezugspersonen angewiesen, um diese Fähigkeiten zu verfeinern, ähnlich wie andere junge Säugetiere.“

Eine Sache, die Neugeborene noch nicht können, ist die Regulierung ihrer eigenen Notlage - egal, ob diese Notlage durch Kälte, Hunger, Schmerzen oder andere Unannehmlichkeiten entsteht. Diese Fähigkeit entwickelt sich erst im Alter von etwa 4 Monaten. Säuglinge brauchen also die Hilfe ihrer Eltern, um sich zu beruhigen. Und hier setzen unsere Kurse an: durch die Dunstan Reflexlaute sagen alle Babys bis 4 Monate (und teilweise deutlich darüber hinaus) ganz spezifisch, wobei sie Deine Hilfe brauchen – Hungergefühl, Müdigkeit, ein drückendes Bäuerchen, Bauchweh oder zum Beispiel eine volle Windel. Diese Laute werden durch angeborene Körperreflexe ausgelöst, so dass sie weltweit einheitlich sind.

Da das Weinen eines der ersten Mittel ist, mit dem Säuglinge ihre Bedürfnisse gegenüber ihren Bezugspersonen und anderen mitteilen, ist es für die Bindung zwischen Säugling und Eltern unerlässlich, dass die Bezugspersonen auf das Weinen des Babys reagieren und von Anfang an Unterschiede heraushören lernen. Der Vorteil der Dunstan Babysprache ist es, sogar schon in der Vorschreiphase sanft und liebevoll reagieren zu können, bevor das Kind ins Weinen oder gar Schreien gleitet.

„Darüber hinaus hat die Forschung der letzten Jahre gezeigt, dass das Weinen von Säuglingen bei anderen Menschen ein offensichtliches psychologisches Bedürfnis auslöst, ihre Not zu lindern,“ so Amy Root. Diesem Hilferuf kann sich niemand entziehen. Die Natur hat das clever einrichtet. Erwirkt wie ein Alarmignal. Glücklicherweise sind Eltern biologisch darauf vorbereitet, sich um ihre Kleinkinder zu kümmern. Forschungen an Tieren und Menschen haben gezeigt, dass es Hormone gibt, die die Fürsorge steuern.

Das Schreien von Säuglingen erfüllt also einen grundlegenden Zweck sowohl für das Kind als auch für die Personen in seinem Umfeld.

„Entscheidend ist, dass Säuglinge durch das Eingehen der Bezugspersonen auch lernen, wie es sich anfühlt, sich zu beruhigen. Dieses Gefühl ähnelt den inneren Veränderungen, die Erwachsene und ältere Kinder spüren, wenn sie ihre Emotionen regulieren - das heißt, ihr Herzschlag verlangsamt sich und sie fühlen sich wohl. Durch diese wiederholte Erfahrung erwerben Babys neue Lebenskompetenzen und sind mit zunehmendem Alter besser in der Lage, ihre eigenen Gefühle und ihr Verhalten zu regulieren.“

Ganz oft bedeutet für die Kleinsten, sich selbst zu beruhigen, dass sie saugen dürfen - an einem Schnuller, Finger oder einer Faust. Dabei äußern sie auch den klassischen Dunstan-Laut für Hunger oder Beruhigungssaugen.

Mit jedem Beruhigen und liebevollen Zuwenden unterstützt Du Dein Kind auf seinem Weg zur Selbstregulation – eine wertvolle Investition für seine Zukunft. Später im Leben entwickeln sich diese grundlegenden Beruhigungsfähigkeiten, die von klein auf als Reaktion auf die elterliche Fürsorge erlernt wurden, zur Regulierung in Notlagen zu Gewohnheiten, wie sie eher für Erwachsene typisch sind, wie z.B. das Zählen bis 10 oder das tiefe Durchatmen.

Letzteres kannst Du Dir natürlich auch immer dann zunutze machen, wenn Dein Baby zu Weinen beginnt. Dreimal tiefes Ein- und Austamen in den Unterbauch hilft Dir, Dich und Dein Nervensystem zu beruhigen, um im Moment anzukommen, um bewusst bei Dir und dem Kind zu sein und ihm besser zuhören zu können mit all Deinen Sinnen und Deiner vollen Aufmerksamkeit. So findest Du rascher und gelassener heraus, was es braucht und wie Du ihm zielgerichtet helfen kannst.

Bindung zwischen Betreuungsperson und Baby

„Die elterliche Reaktion auf das Schreien des Säuglings wirkt sich auch auf die Beziehung zwischen Säugling und Betreuungsperson aus,“ so erzählt Prof Amy Root weiter. „Die Bezugspersonen vermitteln dem Säugling die ersten Informationen über die Vorhersehbarkeit der sozialen Welt, die Vertrauenswürdigkeit anderer Personen und den eigenen Selbstwert.

Damit wird der Grundstein für die Qualität der lebenslangen Beziehung zwischen Bezugsperson und Kind gelegt. Wenn Säuglinge in Zeiten der Not getröstet werden, lernen sie, dass ihre Bezugsperson vertrauenswürdig und zuverlässig ist.“ Ihr Urvertrauen kann dann wachsen. Sie lernen auch, dass sie einer fürsorglichen, liebevollen Beziehung würdig sind, was sich positiv auf ihre zukünftigen Beziehungen auswirkt.

Eine Reihe von gut dokumentierten Studienergebnissen zeigen zudem, dass das Eingehen auf die kindlichen Bedürfnisse durch die Eltern bei Säuglingen, Kindern und Jugendlichen in engem Zusammenhang steht mit ihren kognitiven Funktionen, ihrer Sprachentwicklung, ihrem Selbstwertgefühl und ihrer zukünftigen Sensibilität für die Bedürfnisse von Kindern.

„Das Fehlen einer aufmerksamen Bezugsperson hingegen wird häufig mit späteren Verhaltensschwierigkeiten und Entwicklungsproblemen in Verbindung gebracht. Studien, so Root, zeigen, dass vernachlässigte Kinder Schwierigkeiten haben, Bindungen zu Gleichaltrigen aufzubauen und mit Ablehnung umzugehen.“

Also nur zu, verwöhne Dein Baby!

Amy Roots Rat, der sich auf die wissenschaftliche Literatur stützt, ist, dass Eltern bis zum Alter von mindestens 6 Monaten unverzüglich und konsequent auf das Schreien von Säuglingen reagieren sollten.

Hilfestellung, um rasch zur Ursache des Weinens und zur Linderung zu kommen, gibt Dir das Wissen zu den Grundbedürfnislauten, welche Du im Dunstan Workshop oder Dunstan Babysprache Online-Kurs vermittelt bekommst – egal ob als werdende bzw. frischgebackene Eltern, Großeltern oder als Fachperson.

Wie auch immer man es also betrachtet, auf jeden Schrei eines Säuglings zu reagieren, bedeutet nicht, das Baby zu "verwöhnen". Vielmehr vermittelt das Beruhigen eines weinenden Neugeborenen dem Kind das Rüstzeug, mit dem es sich in Zukunft selbst beruhigen kann.

Lest den Originalartikel von Dr Amy Root, Professorin für Angewandte Humanwissenschaften an der West Virginia Universität, deren Erkenntnisse wir hier für Euch zusammengefasst haben, auf: https://theconversation.com/hey-new-parents-go-ahead-and-spoil-that-baby-189614

Windelfrei für Neugeborene? Und was die Dunstan Babylaute damit zu tun haben…

Unterstützt das Wissen um die Dunstan Babylaute auch eine windelfreie Begleitung von Babys?

Absolut, denn bei der windelfreien Erziehung dreht sich alles um Kommunikation – Ausscheidungskommunikation eben. Es lohnt sich, Babys Signale und Rhythmen achtsam zu beobachten und durch diesen sensibilisierten Zugang nicht nur den Windelberg nebenbei zu reduzieren, sondern seinem Kind erste, wichtige Selbstwirksamkeitserfahrungen zu ermöglichen. Wir verraten in diesem Beitrag mehr, wie das - unterstützt durch die Dunstan Babysprache - funktionieren kann.

Aber fangen wir ganz am Anfang an: was meint denn eigentlich „windelfrei“ genau? Isabel Englert, Windelfrei Coach beim Artgerecht Projekt und Dunstan Babysprache Kursleiterin aus Würzburg beschreibt es so:

„Windelfreie Erziehung heißt nicht unbedingt, dass das Baby 24/7 ohne Windel ist. Erlaubt ist, was zur Familie passt. Das reicht von „Teilzeit windelfrei“ bis hin zu nur einer windelfreien Zeit am Tag oder nur Windeln fürs große Geschäft zu nutzen. Wichtig ist, dabei nicht verkopft, sondern intuitiv ranzugehen und auf die Signale des Kindes zu achten – mit ihm also in achtsame Kommunikation zu gehen.“

Deshalb finden auch Janine Häberli und Sabine Minder, Windelfrei Beraterinnen aus der Schweiz, dass der Begriff „Ausscheidungskommunikation“ besser passt.

Warum entscheiden sich Eltern fürs Abhalten und für Windelalternativen?

Für viele Eltern sind die gesundheitlichen Aspekte, windelfrei mit Stoffwindeln als Backup zu kombinieren, das Hauptargument. Gleichzeitig wiegt natürlich auch die Ökobilanz stark, wenn jedes Baby auf diesem Planeten bis zu 12 Wegwerfwindeln am Tag verbraucht für 2 bis 3 Jahre. Jede gesparte Windel macht da in Summe einen Unterschied.

In welchem Alter beginnt man mit windelfrei?

Tatsächlich ist es ab Geburt möglich. Ein späterer Einstieg ist auch jederzeit okay. „Es gibt kein zu spät.“, betont Isabel Englert. Je früher man beginnt, desto unkomplizierter ist es einzuführen. In manchen Entwicklungsphasen fällt der Einstieg leichter – z.B. im Wochenbett, sobald man sich etwas von der Geburt erholt hat und diese gemütliche Zeit gleich dafür nützen möchte. Bei neuen Entwicklungsschüben wie beim Zahnen oder neuen motorischen Fortschritten liegt der Fokus vom Kind gerade woanders und es braucht mehr Geduld für einen neuen Anfang. Ideal sind zumeist die ersten drei Lebensmonate.

„Am besten fährt man damit, windelfrei als Angebot an das Kind zu sehen und sich selbst auch keinen unnötigen Druck zu machen. Mach es einfach zum Experiment und stress Dich selbst damit nicht. Windeln als Backup sind jederzeit erlaubt.“, so Isabel Englert.

Als Windelfrei-Start mit Abhalten empfehlen Sabina und Janine den Eltern tägliche Standardsituationen, in denen nicht nur kleine Menschen für gewöhnlich ausscheiden müssen: „Das ist z.B. morgens nach dem Aufwachen, nach oder während einer Mahlzeit wie dem Stillen oder beim Abdocken zwischendurch, beim Rausnehmen aus dem Tragetuch, beim Öffnen der Windel auf dem Wickeltisch oder bei größeren Kindern nach dem Spielen. Man bekommt schrittweise durch Beobachten und Routine ein Gefühl für den zeitlichen Rhythmus des eigenen Babys und stärkt dabei sein eigenes Bauchgefühl fürs Timing, weil man lernt, Babys Signale zu deuten und sich daran zu gewöhnen.“

Nur wie funktioniert Babys Ausscheidungskommunikation?

Die spezifischen Signale können von Baby zu Baby recht verschieden sein. Es gibt tatsächlich eine recht lange Liste an potentiellen Hinweisen, dass das Baby mal muss. Die meisten Babys fangen an, unruhig zu werden und strampeln – auch im Halbschlaf. Das spürt man bei Kindern, die man nah am Körper hat - z.B. im Tuch getragen, dann recht früh. So auch, wenn das eigene Baby zur gegenteiligen Fraktion gehört, die eher starr und ganz ruhig wird und in diesem Moment wahrscheinlich auch einen starren Blick aufsetzt.

Eltern nutzen oft einen Signallaut wie z.B.: ein „Pssss“ fürs Pieseln, ein Pfeifen oder ein „A!“ für das große Geschäft. Damit signalisieren sie den Kindern beim Öffnen der Windel und beim Abhalten bzw. ab dem selbständigen Sitzen auf dem Töpfchen, dass sie nun ausscheiden dürfen. Andere sprechen dazu und nutzen in Kombination ein Babyzeichen, dass die Kinder auch früh als Handgeste nachahmen lernen. Bei noch anderen ist ein spezieller Abhalte-Griff das Signal fürs Entleeren dürfen.

Und wie passen nun die Dunstan Babylaute und windelfrei zusammen?

Sabina und Janine sind aus eigener Mama-Erfahrung fest überzeugt: Dunstan Babysprache und windelfrei gehören einfach zusammen: „Die Erfolgschance windelfrei zu praktizieren ist mit dem Dunstan Wissen wesentlich höher. Die Kombination aus akustischen Lauten und körpersprachlichen Signalen unterstützt sowohl auditiv als auch visuell starke Eltern. Bestimmte Bewegungen oder Mimik plus der Laut dazu sind dann einfach ein Volltreffer. Man hat schlicht mehr treffsichere Werkzeuge an der Hand und kann durch die Kenntnis der anderen Laute auch bestimmte Grundbedürfnisse rasch ausschließen und hält in diesen Momenten dann nicht ab. Oder man weiß, dass nach dem Hungerlaut und dem Stillen als ganz natürliche Routine darauf die Ausscheidung folgt.“ Anstatt lange zu rätseln oder herumzuprobieren, werden Eltern selbstsicherer und mit dem Baby bald ein eingespieltes Team.

Der Dunstan Ansatz ist von Zuwendung zum Kind, von Achtsamkeit für seine Signale und Feinzeichen geprägt. Sensibilisierte Eltern sind ihrem Säugling zugewandt und können seine kindlichen Kommunikationssignale auf allen Kanälen gut lesen und beantworten.

So erlebte es auch Janine mit ihrer jüngsten Tochter, die jetzt vier Monate alt ist. In den ersten Lebenswochen scheiden Babys öfters aus. Und oft auch vormittags mehr als nachmittags. Sagen sie dann den Dunstan-Laut für Unwohlsein, ist die Windel anfangs schon voll und macht sich unangenehm auf der Haut bemerkbar. Erleben Säuglinge jedoch immer wieder, dass Mama oder Papa verlässlich auf den Laut reagieren, entwickeln sie sich in ihrer Kommunikation dahin, den Laut als Ansage vorab zu nutzen und dazu rege zu strampeln. Dann heißt es zwar für Mama schnell sein, aber das Abhalten klappt dadurch im Alter von 3 Monaten schon erstaunlich routiniert. Nachts war die kleine Maus sogar schon mit zwei Monaten für sechs Zeitstunden trocken. Sobald sie begann, sich im Bett zu wälzen, war es für Janine Zeit, sie über einem Töpfchen abzuhalten. Alternativ gehen dafür auch das Waschbecken, die Toilette oder eine Schüssel.

Und noch ein Tipp der zwei engagierten Windelfrei-Coaches aus der Schweiz:

Gerade Stoffwindeln unterstützen das Baby hier beim Lernprozess, weil es ein Nässe-Feedback bekommt. Das hilft, das eigene Körpergefühl zu trainieren und schrittweise mehr Blasenkontrolle zu gewinnen. Dabei entstehen dann auch im Gehirn die wichtigen Verbindungen für die Zusammenhänge und das Kind begreift, dass ausgeschieden wird und lernt dies schrittweise zu steuern. In herkömmlichen Wegwerf-Windeln bleibt Babys Po trocken, die Kinder verlieren diese Verbindung und müssen später aufwendiger das Töpfchen gehen erlernen.

Welche Vorteile hat windelfrei fürs Kind und seine Entwicklung?

Beim Abhalten lernt das Kind nicht nur eine raschere Blasenkontrolle, sondern trainiert auch die dazu wichtigen Muskeln. Kommt mehr Luft an den Popo und werden atmungsaktive Stoffwindeln genutzt, ist das positiv für die Hautgesundheit und es vermindern sich Ausschläge aufgrund von Bakterien oder Pilzen. Evolutionär würde sich übrigens kein Baby bewusst selbst oder seinen Träger beschmutzen wollen, denn es besteht die Gefahr von Infektionen als auch dadurch Feinde anzulocken. Deshalb war das Abhalten nicht nur in der Steinzeit normale Praxis, sondern ist es auch in Naturvölkern beständig gewesen und seit etlichen Jahren auch bei uns wieder sinnvolle Alltagspraxis.

Babys, die windelfrei aufwachsen, entwickeln von klein auf ganz nachhaltig ihr Körpergefühl und erleben sich immer wieder als selbstwirksam. Das motiviert und ermutigt sie auch im Hinblick auf andere Entwicklungsschritte und stärkt ihr Selbstvertrauen.

Mach Dich schlau

Mehr zu Windelfrei mit den Kleinsten oder auch mit Kindern in der Phase des Überganges in die Tagesbetreuung erzählen Dir unsere drei Interview-Partnerinnen gern in ihren Kursen und Online-Beratungen.

Möchtest Du mehr über die nächste Stufe der gemeinsamen Kommunikation nach der Zeit der Dunstan Babylaute ab einem Alter von etwa 6 Monaten wissen?

Dann schau doch in diesem Online-Vortrag von Isabel Englert aus Würzburg und Markus Ritter aus Kassel am 22.03.2022 von 19.00-20.00 Uhr vorbei. Beide Windelfrei-Coaches und lizenzierte Zwergensprache Kursleitungen geben Dir eine allgemeine Einführung ins Thema und Du erfährst, wie Windelfrei und Babyzeichen im ersten und zweiten Lebensjahr Hand in Hand gehen und Dein Kind liebevoll beim sauber und selbständig werden unterstützen können.

Die in diesem Spezialvortrag vorgestellten Babyzeichen der Zwergensprache sind im Anschluss an die Dunstan Reflexlaute nämlich die nächste Entwicklungsstufe der kindlichen Kommunikation. Babygebärden für Schlüsselworte werden von den Kleinsten gern und ganz spielerisch angenommen, denn sie erleben damit bewusst, dass sie sich auf diese Weise ganz konkret verständlich machen können, lange bevor es mit gesprochenen Worten erfolgreich klappt. Das ist dann die Stufe 2 auf dem bindungs- und bedürfnisorientierten Weg für Euch.

Zur Buchung des „Windelfrei-und-Babyzeichen“ Vortrages geht es hier entlang:
https://zwergensprache.com/spezialvortraege.php

Ich bedanke mich ganz herzlich bei meinen lizenzierten Dunstan Babysprache Kursleiterinnen für die Gespräche und den persönlichen Erfahrungsschatz, den sie für diesen Blogbeitrag im Interview haben einfließen lassen.
Mehr Infos zu den Angeboten rund um online / offline Kurse, Beratungen, Stoffwindeln und sehr hübsch designtes Windelfrei-Zubehör sowie handmade Wetbags von Janine Häberli aus der Region Bern, Sabina Minder aus der Region Luzern und Isabel Englert aus Würzburg findest Du auf ihren jeweiligen Webseiten und beim Stöbern in ihren Shops oder auf der zentralen Dunstan Babysprache Homepage unter www.dunstanbabysprache.com.

Sabine Minder

Sabinas Kursangebote und Shop:
www.wickelart.ch

Janine Häberli

Janines Kursangebote und Shop:
www.fuedeliwohl.ch

Isabel Englert

Isabels Angebote zur Elternbegleitung:
http://www.trageberatungwuerzburg.de/

Achtsame Babypflege auf dem Wickeltisch

Unser erster Kontakt mit der Welt findet über die Haut statt. Sie ist unser größtes Organ und entsteht aus einem gemeinsamen Keimblatt zusammen mit unserem Nervensystem. Deshalb sind Impulse über die Haut auch Eindrücke, die Dein Baby sehr sensibel wahrnimmt und die sein Wohlbefinden stark mitbestimmen. Wenn ihn etwas stört oder es sich sprichwörtlich nicht wohl in seiner Haut fühlt und überreizt ist, dann äußert es das über den entsprechenden Dunstan-Laut für Unwohlsein. Den lernst Du ja in unseren Kursen.

In Bezug auf den achtsamen und feinfühligen Umgang mit Deinem Baby im Alltag wollen wir Dir heute ein paar weitere Impulse vermitteln.

Im Gehalten- und Berührt werden kann Dein Baby neue Tasterfahrungen sammeln und lernt so auch die Grenzen seines kleinen Körpers kennen. Seine Bewegungsmuster werden geschult durch die Weise, wie Du es aufnimmst, wenn Du es auf Deinen Arm hebst, wie Du es bewegst, trägst und schaukelst.

Zum Fühlen gehören ab Geburt nicht nur das Tasten, sondern sowohl auch die Bewegungseindrücke, die Dein Kind sammeln kann, wenn es bewegt wird, als auch die Wahrnehmung, was sein eigener kleiner Körper kann. Es erkundet dies durch seine Mundwahrnehmung, setzt seine Muskeln und Gelenke ein und beginnt später, sich selbst fortzubewegen.

Unser Tipp für mehr Achtsamkeit im Umgang mit Babys: Babypflege mit gemeinsamen Bewegungen kombinieren

Würde es Dir gefallen, wenn Du z. B. beim Wickeln oder Umziehen wie eine bewegungslose Puppe passiv daliegen und alles mit Dir geschehen lassen sollst? Sicher weniger. Babys mögen das auch nicht.

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Tipp: Babypflege mit gemeinsamer Beteiligung.

Diese Weise des einseitig-inaktiven Wickelns, wie Du es auf dem ersten Bild siehst, bei dem die Beine des Kindes straff hochgehalten werden, ermöglichen ihm selbst nicht, aktiv zu werden, sich zu beteiligen oder sich zu wehren. Es erlebt dabei die Wickelsituation als übergriffig und wenig feinfühlig, ist frustriert und speichert dieses Erlebnis so ab. Dadurch wird ein neuer späterer Wickelversuch wahrscheinlich auch Unbehagen auslösen und ggf. mit Protest beantwortet.

Es geht aber auch anders, denn Säuglinge können sich schon durch eigene Bewegungen aktiv an täglichen Pflegehandlungen beteiligen, wenn wir ihnen dazu Impulse und Hilfestellung bieten. Ganz egal, ob dies beim Wechseln der Windeln, beim Baden, Füttern, Umziehen oder Herumtragen der Fall ist. Möglichkeiten dazu gibt es im Alltag viele. Es braucht nur den aufgeschlossenen Blick und ein wenig Anregung zum Wie.

Diese Art der Fürsorge macht die Kleinsten auch viel zufriedener und fördert zudem nicht nur das harmonische Zusammenspiel zwischen Dir und Deinem Kind, sondern hilft Deinem Baby auch, seinen eigenen Körper bewusster zu spüren und unterstützt seine eigenen Fähigkeiten, sich zu drehen, zu stützen, zu strecken, aufzurichten oder die Füßchen zum Abdrücken zu benutzen.

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So geht gemeinsam aktives Wickeln: Der Säugling bekommt jeweils am Hüftgelenk den Impuls zur eigenen Spiraldrehung in die Seitenlage und kann mitwirken. Das gefällt ihm und gibt ihm neue, wertvolle Entwicklungsimpulse sowie liebevolle, sanfte Führung.

Kinaesthetic Infant Handling

Wer sich mit dieser Methode des kommunikativen Bewegungslernens – dem sogenannten Kinaesthetic Infant Handling – beschäftigt, lernt, verstärkt auf ein sensibles, respektvolles Zusammenspiel zu achten, bei dem natürliche Bewegungen angeregt und die Eigenaktivität des Säuglings gefördert werden. Dies wird übrigens nicht nur für den Umgang mit Babys, sondern auch in der Erwachsenenwelt zur Unterstützung von hilfs- und pflegebedürftigen Personen z.B. in der Altenpflege oder im Krankenhaus empfohlen, um die Eigenwirksam zu stärken und im angenehmen, ermutigenden Bewegungsdialog zu sein.

Liane Emmersberger ist eine Pionierin auf diesem Gebiet im deutschen Sprachraum und zertifizierte Kinästhetik Trainerin, Artgerecht Coach und AFS Stillberaterin. Sie umriss die Vorteile in einem Vortrag für unser Netzwerk vor einiger Zeit sehr treffend, indem sie diese erläuterte und dazu praxisnahe Eigenerfahrungs-Übungen für uns anbot.

Wichtig dabei: um dem Kind zu ermöglichen, seine Kompetenzen zu erweitern, braucht es Eltern, die für eine kindgerechte Umgebung sorgen, die es von Geburt an achtsam, aufmerksam und zugewandt berühren und bewegen.

Achtsame Kommunikation mit dem Baby findet dabei nicht nur über liebevolle Ansprache, Mimik und Gestik statt, sondern auch über unsere Körpersprache und die Haptik. Die Art und Weise der gemeinsamen Bewegungen ist dabei ein wesentlicher Teil für eine gelungene, achtsame und bedürfnisorientierte Interaktion mit dem Nachwuchs.

Während das Baby vorgeburtlich in der Gebärmutter einen mehrdimensionalen Raum erlebt hat, der sich perfekt in seiner Größe anpasst und einen ständig erreichbaren Kontakt bietet sowie alles, was von ihm benötigt wird von Wärme über Nahrung bis zu Leichtigkeit im Fruchtwasser schwimmend, kämpft das Baby nach der Geburt mit der Schwerkraft und wird in Bezug auf Trinken, Wickeln, Wärme usw. von uns abhängig.

Bedürfnisse äußern können, diese versorgen und Selbstwirksamkeit spüren

Zum Glück kann, wer die Bedürfnislaute der Dunstan Babysprache versteht, rasch auf Hunger, Müdigkeit, eine volle Windel, Kälte oder Bauchdrücken usw. eingehen und wird so geführt, die richtige Unterstützung und jeweils nötige, korrekte Bedürfnisbefriedigung selbstsicher zu schenken.

Der Ansatz des Kinaesthetic Infant Handlings kann dabei die Ausführung unserer Pflegehandlungen am Kind zum Angenehmeren hin verbessern und für beide Seiten erleichtern. Er geht von der Annahme aus, dass die vorgeburtlich erworbene Bewegungsfähigkeit des Neugeborenen die Grundlage für jeder weitere Lernerfahrung ist.

Eine optimale Entwicklung für das Kind gelingt deshalb nur durch die Interaktion mit seinen Bezugspersonen. Eines seiner allerersten Lernziele ist daher, seinen eigenen Körper und dessen Bewegungsfähigkeit als Werkzeug zur Unterstützung seiner Bewegungs- und Kommunikationsfähigkeiten einsetzen zu lernen. Und dabei könnt Ihr als Mama, Papa oder als Großeltern Eurem Kind auf sanfte, achtsame Weise stimulierende Anregungen durch Berührung und gemeinsames Bewegen bieten.

Willst Du mehr erfahren, dann schau bei Liane hier vorbei:

https://www.liane-emmersberger.org

https://www.facebook.com/lianeemmersbergerkih

https://www.instagram.com/liane_emmersberger/?hl=de

Hör auf Dein Baby!

Welche Laute haben eine Bedeutung?

Eine echte Errungenschaft der Dunstan Babysprache ist – sobald Du deren Laute als Worte mit Bedeutung verinnerlicht hast – unterscheiden zu können, wann Dein Baby versucht zu kommunizieren und wann es nur willkürliche Laute produziert. Die Gynäkologin Daniela aus Linz berichtete in diesem Zusammenhang über ihre Erfahrungen mit dem Dunstan Wissen mit Baby Nr. 2 Folgendes:

„Es gibt Mütter, die wissen und spüren immer sofort, was ihr Baby gerade braucht. So eine war ich nicht. Nach der Geburt meines ersten Kindes war ich vollkommen überfordert. Da die Gewichtszunahme anfangs schleppend voran ging, stillte ich meine Tochter quasi rund um die Uhr für und gegen jedes „Problem“. In meiner Erinnerung ans Wochenbett war die Kleine sehr angespannt (wie ich natürlich) und ich probierte mich verzweifelt durch alle möglichen Lösungsansätze wie Stillen, Tragen, Wickeln, Kuscheln, Schunkeln, Massieren, Singen, Summen und so weiter – hatte oft aber keine Ahnung, wie ich ihr helfen konnte.

Während der zweiten Schwangerschaft hörte ich von der Dunstan Babysprache und nahm an einem Workshop teil. Dabei fragte ich mich, was ein Neugeborenes nach der Geburt und dem Geburtsschrei zur Lungenentfaltung wohl als erstes „sagen“ würde. Nach dem ersten Schrei unseres Sohnes folgte sehr rasch der erwartete Laut für UNWOHLSEIN. Ich nahm ihn in die Arme, begrüßte ihn auf dieser Welt und tröstete ihn sofort. Der Laut für UNWOHLSEIN passte genau in die Situation, der Kleine war aus einer gewohnten warmen, dunklen und leisen Umgebung in einer neuen kühleren, helleren und lauteren Welt gelandet.

Die ersten Tage im Krankenhaus waren wunderbar. Wir hatten viel Zeit uns kennenzulernen und ich lernte seine Sprache. Er war zufrieden und entspannt. Ich konnte gar nicht fassen, dass Wochenbett auch so sein konnte. Ich stillte ihn natürlich häufig, achtete dabei aber sehr auf seine Signale. Er war kein 0 auf 100 Schreibaby, er „erzählte“ wirklich erst mal ganz ruhig, was er brauchte. Besonders hilfreich war der Laut für‘s BÄUERCHEN. Nahm ich ihn hoch und ließ ihn Aufstoßen, schlief er danach oft ganz entspannt ein. Hätte ich ihn in diesen Situationen gestillt, wären Blähungen und Bauchschmerzen vorprogrammiert gewesen. In den ersten Wochen zuhause lernte ich auch den Laut für MÜDE kennen und schätzen, den er viel früher als alle anderen Schlafanzeichen wie Augenreiben oder Gähnen machte. Wenn ich ihn dann rasch in die Trage setzte, schlief er zufrieden kuschelnd ein.

Natürlich gibt’s noch Situationen, in denen ich einfach nicht entschlüsseln kann, was er gerade braucht. Aber durch die Dunstan Babysprache habe ich gelernt, mein Kind genauer zu beobachten und wiederkehrende Laute seinen Bedürfnissen zuzuordnen.“

Hörbare Signale Deines Babys

Eines der grundlegendsten Signale Deines Kindes ist das Atmen. Verbringe in den ersten Wochen nach der Geburt immer wieder etwas Zeit damit, dem Atem Deines Babys zuzuhören. Am besten während unterschiedlicher Aktivitäten – beim Schlafen, Trinken, im Liegen, beim Wickeln oder während Positionsveränderungen. So wirst Du langsam vertraut mit seinen einzigartigen Atemmustern.

Manche Babys z.B. zeigen die sogenannte periodische Atmung, wenn sie schlafen. Die durchlaufen Phasen mit rascherer Atmung, flacher Atmung und kurzen Atempausen.

Auch wenn Letzteres frischgebackene Eltern ziemlich ängstigen kann, es ist absolut normal. Wenn Du das normale Muster Deines Kindes kennst, hilft Dir dies dabei, zukünftig sowohl eventuelle Unregelmäßigkeiten erkennen zu können und vorzubeugen, unbegründet panisch zu reagieren. Mit zunehmender Routiniertheit erwächst Selbstsicherheit und innere Ruhe. Die strahlt auch auf Dein Kind und Euren Alltag aus.

Schlafen -das richtige Timing ist entscheidend

Die Dunstan Babysprache wird Dir auf diesem Weg nicht nur helfen, zu verstehen, was Dein Baby sagt, sondern auch zu erkennen, wann es nur mit seiner Stimme spielt oder ob es gerade Deine aktive Hilfe – z.B. beim Einschlafen – braucht. Dass es dabei oft auf das richtige Timing durch eine sensible Wahrnehmung ankommt und sich Babys nicht in ein von uns Großen vorgegebenes fixes Zeitregime - wie vor 50 Jahren noch üblich - pressen lassen, zeigt folgendes Beispiel von Camilla aus Erfurt:

Mein Sohn sagte „müde“ meist ganz sacht und sanft. Ohne das Dunstan-Wissen hätte ich diese Äußerungen gar nicht ernst genommen. Wenn ich „müde“ hörte und ihn dann gleich hinlegte, schlief er sofort ohne Probleme ein. Überhörte ich es jedoch im geschäftigen Alltag mit zwei Kindern manchmal, dann war er oft schon so übermüdet, dass es bis zu einer Stunde Beruhigen und Herumtragen brauchte, bis er dann endlich in den Schlaf fand.

Babys Atmung und seine Stimm-Experimente

Die meisten Babys atmen durch die Nase. Daher darfst Du Dich auf eine fröhliche Mischung aus Schnarchern, Gurgeln, Schluckaufs und Pfeifen freuen. Zusätzlich zum Atmen gibt es viele andre Sounds, die Dein Baby machen wird wie z.B. quietschen, schreien, lachen, grunzen, knurren und brabbeln.

Manchmal experimentiert Dein Baby dabei einfach nur mit seinem sich entwickelnden Körper und hat Spaß an den Vibrationen der Töne in seiner Kehle. In anderen Momenten versucht Dein Kind zu kommunizieren in seiner eigenen Sprache und auf seine altersgerechte Weise. Die Dunstan Laute zu üben, hilft Dir nicht nur zu verstehen, was Dein Kind gerade sagt und braucht, sondern auch zu erkennen, wenn es nichts braucht und einfach nur mit seiner Stimme spielt.

Deinem Baby gut zuzuhören und genau hinzuhören kann ein ganz wesentlicher Schritt sein, seine Bedürfnisse und Gefühle achtsam wahrzunehmen und differenziert zu erkennen. Ein seufzendes Baby zeigt vielleicht seine Zufriedenheit oder auch Müdigkeit, während ein weinendes Baby eine volle Windel signalisiert oder Unbehagen oder eine verspätete Mahlzeit. Im Zusammenhang mit dem Wissen um die Dunstan Laute wird Dir rasch klar, worum es in diesem Augenblick geht. Nachdem Du die Deinem Baby eigene individuelle Sprache übersetzt und entschlüsselt hast, einfühlsam und verständnisvoll darauf eingehen konntest, was es sagte, wird auch dieser Moment Eure Bindung aufs Neue vertiefen und der ganze Stress und Frust, der mit dem klassischen Rätselraten und typischen Checkliste durchgehen im Kopf früher einherging, wird der Vergangenheit angehören.

Dunstan Wissen kommt auch größeren Geschwisterkindern zugute

Auch bereits erprobten und sicheren Eltern, die Dunstan Babylaute erst mit dem zweiten, dritten oder gar vierten Kind kennenlernen konnten, helfen die Dunstan Kenntnisse im Alltag markant und kommen auch den größeren Geschwistern indirekt zugute, wie Alisa aus Solingen uns berichtete:

„Dunstan hat bei uns super geklappt! Ich habe zwei Söhne und bei dem Großen kannte ich die Dunstan Laute noch nicht. Als mein zweiter Sohn kam, war der Große aber auch erst 20 Monate alt und mir war es wichtig, den Bedürfnissen von beiden Kindern möglichst gerecht zu werden. Besonders der „müde“-Laut war für uns deshalb sehr wichtig. Wenn mein Kleiner diesen sagte, brauchte er auch wirklich komplette Ruhe. Am schnellsten schlief er dann ein, wenn ich ihn einfach in sein Bettchen legte. Das ersparte mir natürlich jegliches Herumtragen und Wiegen, wie ich es von meinem großen Sohn kannte. Verpasste ich den Laut - z.B. unterwegs oder wenn viele Menschen um uns waren - dann fing er an zu weinen, und braucht mich als Hilfe, um zur Ruhe zu kommen. Ich konnte mir also sehr viel Zeit ersparen, wenn ich genau hinhörte. Zeit, die meinem größeren Sohn dann zugute kam.“

Die liebevolle Alternative zum kontrollierten Schreien lassen

Alle Babys werden weinen. Das ist normal und natürlich.

Die Diskussion darüber, wieviel ein Baby weinen darf und welche Auswirkungen dies auf das Kind hat, sind ein komplexes, persönliches und emotionales Thema.

Unsere Ansichten sind einfacher: Weinen ist entweder eine natürliche Reaktion zur Entlastung oder kann ein Hilferuf sein. Wir alle weinen ab und an aus einem bestimmten Grund. Danach spüren wir teilweise Erleichterung, weil sich dadurch die angestaute Spannung lösen konnte, wenn wir weinen durften. Dann ist kurzes Weinen heilsam.

Zu häufiges Weinen jedoch, bei dem uns niemand tröstet und beisteht oder die Missachtung von Weinen als Hilferuf verursacht seelischen Schmerz. Dies ist besonders bei Neugeborenen der Fall, deren Urvertrauen und Sicherheitsgefühl sich durch die sensible, verlässliche Reaktion der Eltern erst noch entwickelt. Hier kommt es darauf an, Weinen in seinen unterschiedlichen Nuancen als natürliche Kommunikationsform von Säuglingen wahr- und anzunehmen und sich in die Lautäußerungen seines Babys in den ersten Wochen und Monaten einhören zu lernen. Diesen liebevollen und achtsamen Weg zeigen wir Dir in unseren Dunstan Babysprache Kursen.

Die Methode des „kontrollierten Schreien Lassens“ oder umgangssprachlich „ferberns“ kann hingegen für Babys eine traumatische Erfahrung sein. Manchmal gehen Eltern diesen Weg aus eigener Erschöpfung und Überforderung heraus, praktizieren Schlaftrainings oder ähnliches. Oft sind sie jedoch einfach sehr unsicher, was sie tun sollen, wenn das Kind weint. Dann werden manchmal Babys aus purer Verzweiflung und Nicht-Weiter-Wissen schreien gelassen. Manche dieser erschöpften Eltern wurden vielleicht auch selbst mit „strenger Hand“ erzogen und so geprägt. Da kann es gut sein, dass im Hinterkopf die Angst vor dem Haustyrannen in Windeln generationenübergreifend weitergegeben wurde und noch mitschwingt mit dem Gefühl, sein Kind schon früh zum Gehorsam erziehen zu müssen und zu sehr zu verzärteln oder zu verwöhnen, wenn man auf jedes Weinen eingeht.

Ein Baby stundenlang weinen zu lassen und - wie manche unverständlicherweise dazu zu argumentieren, zu meinen: „Weinen kräftigt die Lungen“, - wäre wie der Vergleich dreimal hintereinander Marathon zu laufen, weil das eine untrainierte Beinmuskulatur stärkt.

Untröstliches Weinen kostet viel Energie und sollte möglichst vermieden werden. Die Dunstan Babysprache kann helfen, unnötigem Weinen vorzubeugen, indem sie Dir zeigt, welche Laute für die Grundbedürfnisse Deines Babys stehen, wie es diese äußert, noch bevor es ins Weinen oder gar Schreien eskaliert. Quasi wie ein Frühwarnsystem. Damit reduzieren sich die Weinanlässe und Intensitäten und Du kannst im Alltag Dein Baby rasch, frühzeitig und richtig beruhigen. Das schont die Nerven auf beiden Seiten.

Dieser Zugang zu Deinem Neugeborenen eröffnet Dir als Mama oder Papa auch wieder den Zugang zu Deiner eigenen Intuition und Deinem Bauchgefühl, was Dein Kind braucht und was ihm guttut. Das Wissen zu den Dunstan Reflexlauten ist damit eine sichere, natürliche und flexible Alternative für den liebevollen und bindungsstärkenden Umgang mit Säuglingen. Gesunder Menschenverstand, elterliche Intuition und akademische Forschung unterstützen unsere Sichtweise.

Deswegen raten wir dringend zum Ausprobieren einer sanften Alternative zum kontrollierten Schreien lassen.

Vor allen Dingen vertrauen wir darauf, dass Mütter als Expertinnen für ihr eigenes Kind oft wissen, was am besten für ihr Baby ist. Die Dunstan Babysprache gibt beiden Eltern ein sicheres, natürliches und anpassungsfähiges Werkzeug in die Hand, das im Alltag situativ so eingesetzt werden kann, wie Mütter und Väter dies für praktikabel und passend halten.

Schlaf-Expertin Tizzie Hall sagt: „Es gibt unzählige Beweise dafür, dass es emotional schädigend ist, wenn Babys Rufe und Schreien nicht beantwortet werden. Aber es ist für Eltern wichtig, sich zu erinnern, dass es verschiedene Arten von Weinen gibt, da Weinen Babys einzige Kommunikationsmöglichkeit ist. Eltern müssen lernen, diese Rufe zu interpretieren.“

Andere Experten meinen zum Weinen und zu seinen Auswirkungen auf Neugeborene:

Schlaf-Experte Dr. Alex Bartle fand heraus, dass frischgebackene Mütter durchschnittlich 400 bis 750 Stunden Schlaf in den ersten 12 Monaten verlieren. Dr. Bartle sagt, dass Schlafentzug einen Einfluss auf das Entscheidungsverhalten, den Blutdruck und auf Depressionen hat. Das Dunstan Team würde Dir gern helfen, diesen Schlafverlust eher näher an den 400 oder weniger als bei wertvollen 750 Stunden zu erreichen 😉.

Nach einer Umfrage im „Mother & Baby Magazine“ dazu, wie junge Eltern im Alltag klarkommen, die zwar schon im Okt/Nov 2005 veröffentlicht wurde, aber sicher heute noch ganz ähnliche Ergebnisse bringen würde, sagten:

70% der Mütter, dass sie weniger als 5 Stunden Schlaf jede Nacht in den ersten drei Monaten nach der Geburt hatten

Fast zwei Drittel der Mütter sind entweder schlecht gelaunt oder gereizt mit ihrem Baby, verzweifelt oder sehr nahe am Wasser gebaut.

57% probierten Schreien lassen aus, 27% fanden, dass es nichts nutzte, andere 27% fanden, es wirkte nur für ein bis zwei Nächte und nur 8% fanden, dass es langfristig Erfolg hatte.

Lorraine Rose, Autorin von « Learning to Love » - einem Elternratgeber zum Einfühlen in die emotionalen Bedürfnisse von Babys in den ersten Lebensjahren - sagt, dass die Beziehung, die ein Baby mit seiner Hauptbezugsperson hat, im Gehirn eine Botschaft einmeißelt, die beeinflusst, wie gut es mit anderen in Zukunft in Beziehung treten wird. Ist die Fürsorgeperson warmherzig und nährt diese die Bedürfnisse des Kindes, dann sagt diese Botschaft etwas wie: „Beziehungen sind okay. Ich kann dieser Person vertrauen. Ich fühle mich sicher bei ihnen.“ Das bereitet die Basis für zukünftige gute Bindungen und Beziehungen. Wenn aber diese erste Beziehung auf gewisse Weise durchgehend stressig für das Baby erlebt wird, dann lautet die Botschaft dahinter eher: „Beziehungen sind unvorhersehbar.“

Robin Barker, Hebamme und Bestseller-Autorin von „Baby Love“ meint dazu: „Ich glaube nicht, dass es möglich ist oder überhaupt auch nur angemessen, zu versuchen, einem Baby unter 6 Monaten das Schlafen beibringen zu wollen, indem man es Schreien lässt als geplante Strategie tagein, tagaus. Auch wenn dies ab und an funktionieren sollte, geht diese Strategie viel zu oft nicht auf und verursacht massiven Stress für das Baby und Ängste und Sorgen für die Mutter.

Schreien lassen verursacht ohne Frage enormen Stress für das Kind und eine große Unsicherheit. Beides hat durch die Ausschüttung der Stresshormone Adrenalin und Cortisol schädliche neurologische Effekte und damit dauerhafte Beeinträchtigungen für die Gehirnentwicklung zur Folge.

Mit dem Wissen um die Dunstan-Laute, die Dich rasch und gezielt reagieren lassen, wenn Dein Baby Hilfe braucht, kannst Du ihm viel Stress und Unwohlsein ersparen. Seine Energie kann es dann viel besser ins neugierige Entdecken der Welt stecken. Und das kommt sowohl Eurer Bindung als auch seinem kleinen Hirn in dessen Prägung entgegen.